Das richtige Comicformat – Groß oder klein?

Das Comicformat – Bei uns Comiczeichnern gibt es für das Comicseiten Format eine einfache Regel: Die Originalseiten sollten mindestens doppelt so groß sein wie das Druckformat. Wenn das Endprodukt (Comic) in A5 erscheinen soll, dann sollte man das Comic mindestens doppelt so groß zeichnen.
Aber jede Regel kann man ändern, anpassen oder brechen. Und in Zeiten von Cintiqs und Vektoren spielt das Format kaum eine Rolle.
Da ich mein neues Comic klassisch mit Feder und Tusche umsetzen werde und ich echtes Papier nutzen werde, spielt das Format eine wichtige Rolle. Das Format entscheidet für mich, wie zeitaufwendig und kompliziert die Arbeit werden wird.

COMICFORMAT

Meine Thumbnails habe ich fertig. Ich weiß was ich zeichnen muss und was alles auf die Originalseiten kommt, doch nun muss ich mich entscheiden. In welcher Größe soll ich die Originalseiten zeichnen und tuschen?

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In meiner Kindheit habe ich meine ersten Comics in A5 Mathematik Hefte gezeichnet. Die kleinen Kästchen waren sehr praktisch. Damals habe ich eigene Spiderman Abenteuer mit Kugelschreibern in die Mathematikhefte gequetscht. In meiner Jugend fing ich meine Comics im A3 Format zu zeichnen und zu tuschen an, denn man erzählte mir, so machen es die Profis. Jahrelang zeichnete ich meine Comics in A3. Das A3 Format hat viele Vorteile. Man hat mehr Platz und man kann etwas grober arbeiten. Grobe Linien sehen in der Verkleinerung oft dünn und elegant aus. Nachteil, man verwendet mehr Tusche und man hat oft Schwierigkeiten mit Größenverhältnissen (doch da gibt es eine Menge Tricks, um mit den Größenverhältnissen klar zu kommen).

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Für mein neues Comic „DRECKIG“ musste ich mich für ein Format entscheiden und ich habe mich für das A4 Format entschieden, da ich 2-3 Comicseiten (gezeichnet und getuscht) pro Tag schaffen möchte. In erster Linie möchte ich schnell vorankommen und deswegen wird mein Comic s/w und in einem SIN CITY ähnlichen Stil. Der Stil passt auch sehr gut zum Inhalt und soll die typischen SIN CITY, WALKING DEAD und STRAY BULLETS Leser ansprechen. Auch ist dieser Stil sehr leserfreundlich. Nichtcomicleser haben damit weniger Schwierigkeiten.
Ich hatte auch die irre Idee das Comic direkt in A5 zu zeichnen, also in einem 1 zu 1 Verhältnis (da ich mein Comic im A5 Format auf den Markt bringen möchte), um noch mehr Zeit und Tusche zu sparen, aber das würde sich zu sehr auf die Qualität auswirken und für eine USA Veröffentlichung im US-Comicheftformat wäre das zu einem Problem geworden, denn das US-Comicformat hat eine Größe von 16,8cm x 25,9 cm (Dark Horse SIN CITY US Version) und ist so größer als das A5 Format.

Ich werde mein Comic auf A4 Bristol Papier zeichnen und tuschen. Die Vorskizzen werden auf normalen Kopierpapier gezeichnet und dann auf Bristol Papier ganz klassisch per Leuchttisch übertragen.
Als nächsten Schritt muss ich mir jetzt die richtigen Federn, Fineliner und Tuschen aussuchen. Mal sehen welche Auswahl ich treffen werde. Ich habe in den letzten Monaten eine Menge Stifte entdeckt und ausprobiert. Zum Beispiel bin ich ein großer Fan des Kuretake No. 33 (Filzstift / Pinselstift)
Pinselstiftes, oder des Edding 1800 oder des Copic Wides geworden. Nächstes mal werde ich euch meine Auswahl vorstellen. Vielleicht haben die Zeichner unter euch ja Stifte Tipps und Vorschläge für mich? Mit welchen Stiften zeichnet oder tuscht ihr eure Comics? Benutzt ihr überhaupt noch Stifte, oder seit ihr aufs digitale Zeichnen umgestiegen?

1 Gedanke zu „Das richtige Comicformat – Groß oder klein?“

  1. Guten Morgen,

    ich drück dir die Daumen das auch ein US Start eines Tages reinflattert :). Aber wenn du auf A4 zeichnest ist das Format doch nur ein Bischen größer als ein US Comicformat :-O. Tun sich die Verlage dort dann nicht schwerer damit oder verhält sich das so das eine vorherige Veröffentlichung in Deutschland durch den Verlag gleich formschöne Scans mit sich bringt, die du international verteilen kannst?
    Mehr bilder von deinem Treiben *wünsch*
    Gruß

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